Einbruchschutz für Fenster

Auch bei Fenster aus Polen ist ein erhöhter Einbruchschutz für Fenster möglich

Alle vier Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Dabei sind nicht etwa erfahrene Profis mit umfangreichem Werkzeug zugange, sondern oftmals nur mit einem Schraubendreher ausgerüstete Gelegenheitstäter – und viel mehr braucht es oft auch nicht, um durch ein ungesichertes Fenster im Erdgeschoss in die Wohnung oder in das Haus einzusteigen. Ganz gleich, ob eine Alarmanlage den Täter abschrecken oder eine Versicherung den materiellen Schaden begleichen kann: Das Sicherheitsgefühl vieler Einbruchsopfer ist nach einem solchen Erlebnis in den eigenen vier Wänden nachhaltig verletzt. Wertgegenstände von ideellem Wert, durch keine Versicherung der Welt ersetzbar, sind möglicherweise für immer verloren. Es lohnt sich also, über den Einbruchschutz für Fenster und die damit verbundenen Kosten nachzudenken, denn ausreichend gesicherte Fenster können einem Einbruchsversuch wortwörtlich einen Riegel vorschieben.

Das Mittel der Wahl sind hierbei Fenster mit sogenannter „RC“-Klassifizierung – also Fenster mit „resistance class“ (Widerstandsklasse), die auf ihre Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 getestet wurden. Diese Widerstandsklassen reichen von RC 1 N mit der niedrigsten bis hin zu RC 6 mit der höchsten Einbruchhemmung. Was genau die einzelnen Widerstandsklassen beinhalten, erfahren Sie im Folgenden.


RC1-N Fenster

Die Klasse RC 1 N wird keiner manuellen Einbruchprüfung unterzogen und bietet nur geringen Widerstand – hauptsächlich gegen körperliche Gewalt oder einfache Hebelwerkzeuge. Solche Fenster werden deshalb nur zum Schutz vor Vandalismus oder für obere Stockwerke empfohlen, die ausschließlich mit einer Aufstiegshilfe wie einer Leiter oder Mülltonne erreichbar sind.


RC 2 Fenster

Wenn es um wirksamen Schutz vor Gelegenheitstätern geht, empfiehlt die Polizei RC 2 klassifizierte Fenster. Diese wurden einer manuellen Einbruchprüfung unterzogen und sind zumeist mit Pilzkopfzapfen-Beschlägen, einer einbruchshemmenden Verglasung (P4A-Glas) und abschließbaren Fenstergriffen ausgestattet. Dadurch wird gewährleistet, dass diese Fenster mindestens drei Minuten gegen Aufbruchsversuche mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubendrehern, Zangen und Keilen standhalten können. Was nach nicht sonderlich viel Zeit klingt, ist in den meisten Fällen vollkommen ausreichend, da viele Einbruchsversuche schon vorher abgebrochen werden.


RC 2 N Fenster

RC2-N-Fenster unterscheiden sich zu RC 2 nur in einem wesentlichen Punkt: Es gelten keine Anforderungen für die Verglasung. Neben den üblichen Pilzkopfzapfen-Beschlägen und den abschließbaren Fenstergriffen umfasst die Ausstattung also lediglich nur ein Standardglas. Diese Variante ist demnach nur empfehlenswert, wenn keine direkten Angriffe auf die eingesetzte Verglasung zu erwarten ist – beispielsweise als etwas widerstandsfähigere Alternative zu RC 1 N Fenstern in den oberen Stockwerken.


RC 3 Fenster

Liegt eine besondere Gefährdungslage vor, sind Bauteile der Klasse RC 3 zu empfehlen. Mit P5A-Verglasung besitzen diese Fenster einen noch höheren Widerstandswert, womit sie auch zusätzlichem Werkzeug wie einem weiteren Schraubendreher oder einem Brecheisen mindestens fünf Minuten standhalten können. Eine solche Anschaffung sollten Sie sich jedoch gut überlegen, da die Vorteile teils sehr hohen Anschaffungskosten und baulichen Voraussetzungen gegenüberstehen.


RC 4 Fenster

Fenster mit der Klassifizierung RC 4 stellen auch erfahrene Täter mit umfangreichen Werkzeugen wie einer Schlagaxt oder einem Stemmeisen vor Herausforderungen – und das für mindestens zehn Minuten. Die Kosten und Anforderungen für diese Fenster sind hier allerdings bereits so hoch, dass sie für den privaten Bereich selten bis gar nicht in Frage kommen.


RC 5 und RC 6 Fenster

Hierbei handelt es sich oftmals um Sonderanfertigungen, die überwiegend im gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Die minimale Widerstandsdauer, auch gegen Elektrowerkzeuge, beträgt 15 Minuten bei RC5 und 20 Minuten bei RC 6.


Einbruchschutz Rollläden

Eine weitere Möglichkeit, um potenziellen Einbrechern eine zusätzliche Hürde in den Weg zu legen, ist die Installation von Rollläden. Neben zusätzlicher Sicherheit bietet Ihnen eine solche Anschaffung noch eine ganze Reihe anderer Vorteile, wie beispielsweise den Schutz vor Lärm, Sommerhitze, Wärmeverlust und unerwünschten Blicken. Die Auswahl erstreckt sich dabei von traditionellen Rollläden mit Gurt oder Kurbel bis hin zu vollautomatisierten Systemen. Soll es im Rahmen des Einbruchschutzes ein Fenster mit Rollladen aus Polen sein, gibt es ein paar Dinge, die Sie für optimale Sicherheit unbedingt beachten sollten.

Ähnlich wie Fenster werden auch Rollläden in die Sicherheitsklassen RC 1 bis RC 6 unterteilt – und wie bei Fenstern ist auch hier ein Modell ab der Klasse RC 2 empfehlenswert. Achten Sie bei der Konfiguration Ihrer Rollläden unbedingt auf stabile Rollladenpanzer und verstärkte Führungsschienen, bestenfalls aus Aluminium mit Hartschaumkern oder Edelstahl. Auch eine automatische Sicherung ist wichtig, damit der Rollladen von außen nicht einfach hochgeschoben werden kann. Da aber auch ein Rollladen nicht undurchdringlich ist, sollten Sie den Einbruchschutz Ihrer Fenster keinesfalls vernachlässigen – und zur optimalen Sicherheit eine Kombination aus Rollläden und Fenstern der Widerstandsklasse 2 in Betracht ziehen.

Beachten Sie in diesem Zusammenhang aber auch, dass die berühmte Medaille zwei Seiten hat: Sind Sie für längere Zeit außer Haus und Ihre Fenster für die gesamte Dauer verriegelt, kann das potenzielle Einbrecher erst recht auf Sie aufmerksam machen. Behelfen können Sie sich in diesem Fall durch eine Zeitschaltuhr, die Ihre Rollläden zu beliebigen Zeiten öffnet und schließt.

KfW-Zuschuss beim Einbruchschutz

Es müssen nicht immer Gitterstäbe als Einbruchschutz für Fenster aus Polen sein.

Möchten Sie in den Einbruchschutz für Fenster und Ihre Sicherheit investieren, dann müssen Sie diese Kosten nicht allein tragen: Die KfW-Bank unterstützt Umbauvorhaben mit Zuschüssen von bis zu 1.600€. Förderfähig sind Material- und Handwerksleistungen wie beispielsweise:

  • einbruchshemmende Eingangstüren und Schlösser
  • Gitter
  • Klapp- und Rollläden
  • drehgehemmte Fenstergriffe
  • Alarmanlagen und Bewegungsmelder

Die Zuschüsse belaufen sich auf 20% bis zu den ersten 1.000€ – darüber hinaus sind es immerhin noch 10%. Wie bei KfW-Förderungen üblich, muss die Antragsstellung vor dem Projektstart erfolgen und der Umbau selbst durch Fachbetriebe durchgeführt werden.


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